Feministische Betrachtungen des Biertrinkens

Von Tina Kalo · · 2001/07

Langjährige Feldforschungen haben bewiesen: Biertrinken ist nicht geschlechtsspezifisch. Dies ist fürwahr ein hartes Faktum und durchaus geeignet, bei Bierbauch- und Hosenträgern bedrohlich anzukommen. Berufen sich doch die stammtischrunden Trinker mit Vorliebe auf sogenannte wissenschaftliche Tatsachen. Oder hat eine den Satz von der Natur der Frau und jener der Jäger noch nicht gehört? Nun hat sich aber endlich herausgestellt, dass Biere gar nicht gejagt, sondern einfach nur bestellt, getrunken und bezahlt werden müssen. Eine Tätigkeit, die selbst unter den höhlenbewohnenden Korbflechterinnen vermehrt um sich greift. Ein weiteres Forschungsergebnis: Regelmäßiges Biertrinken schlägt auch bei Frauen rund um die Leibesmitte zu und an. Dieser Umstand veranlasste reaktionäre Bierjäger zu heftigen Protesten, erweitert er doch die inzwischen liebgewonnene Freudsche Kastrationsangst um eine nicht unerhebliche Nuance. „Mein Bierbauch gehört mir!“ lautete etwa eine der Parolen – die im übrigen der Zweiten Frauenbewegung gestohlen wurde. Die Aktionen fanden aber aus wirtschaftlichen Gründen kaum Beachtung. Geld ist schließlich Geld und Bier bleibt Bier, nicht wahr? Zur Beruhigung der erhitzten Gemüter kann aber gesagt werden: Unterschiede gibt es nach wie vor. Aggressivität und Gewalttätigkeit durch erhöhten Bierkonsum bleibt durchaus eine männliche Eigenschaft.

Die Autorin lebt zwar im literarischen Untergrund, aber in einer feministischen Öffentlichkeit, ist Kosmopolitin und unerreichbar.

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